
Der Fachbereich Kunst freut sich, über eine besondere Kooperation mit der Galerie für Zeitgenössische Kunst Leipzig (GfZK) zu berichten. Frau Boya hat diese Zusammenarbeit eigenständig initiiert und in diesem Rahmen kreative Workshops mit Schüler*innen durchgeführt.
Zentraler Bestandteil war der Besuch der Ausstellungen „Etwas zwischen uns“ und „The Whisperers“, die sich auf sehr unterschiedliche Weise mit Wahrnehmung, Identität und künstlerischem Ausdruck beschäftigen.


Im Haupthaus der GfZK widmet sich die Ausstellung „Etwas zwischen uns“ dem Werk der polnischen Künstlerin Maria Pinińska-Bereś (1931–1999). Ihre poetisch-politische Kunst stellt Fragen nach Weiblichkeit, gesellschaftlichen Erwartungen und dem Spannungsfeld zwischen privatem Erleben und öffentlicher Rolle. Mit Materialien wie Pappmaché, Holz, Stoff oder der Farbe Rosa setzte sie gezielt Zeichen gegen patriarchale Strukturen. Ihre Werke – zwischen Skulptur, Objekt, Installation und Performance – regten zur Diskussion an und boten vielfältige Anknüpfungspunkte für die kreative Arbeit im Anschluss.
Im Neubau der GfZK entdeckten die Schülerinnen die interaktive Klanginstallation „The Whisperers“ des in Paris lebenden Künstlers und Komponisten Tarek Atoui. Atoui beschäftigt sich mit der Frage: Wie nehmen wir Klang wahr, wenn wir nicht nur mit den Ohren, sondern mit dem ganzen Körper hören? In der Ausstellung begegneten die Schülerinnen elektroakustischen Instrumenten, skulpturalen Klangstationen und performativen Hörräumen. Sie durften Instrumente ausprobieren, mit Materialien experimentieren und erfuhren, wie sich Klang durch Bronze, Wasser oder Stein verändert.


Atouis künstlerische Praxis, die in enger Zusammenarbeit mit Kindern, Musikerinnen, Instrumentenbauerinnen sowie tauben Menschen entwickelt wurde, bietet ein inklusives und sinnlich erfahrbares Kunsterlebnis. Auch in den Workshops stand das forschende und spielerische Erleben im Mittelpunkt: Klang wurde zum Medium für Austausch, Identität und künstlerische Freiheit.
Diese besondere Verbindung von bildender Kunst und Klangkunst ermöglichte den Schüler*innen einen lebendigen Zugang zur zeitgenössischen Kunst. Im Anschluss an die Ausstellungsbesuche entstanden eigene künstlerische Arbeiten, inspiriert von den Themen der beiden Ausstellungen.


Ein herzliches Dankeschön gilt der Galerie für Zeitgenössische Kunst für die Offenheit und Unterstützung – und allen teilnehmenden Schüler*innen für ihre Neugier, ihr Engagement und ihre kreativen Ideen.
Text & Bilder: BOY